Der RSI-Indikator (Relative Strength Index) ist ein häufig eingesetzter und beliebter Momentum-Indikator und Oszillator, der in einem separaten Diagramm unter dem Chart angezeigt wird. Im Unterschied zu den meisten anderen Indikatoren ist er kein Nachlaufindikator sondern ein Frühindikator. Die Standardeinstellung beim RSI sind 14 Perioden. Für bestimmte Strategien können aber auch 2 - 8 Perioden verwendet werden. Durch Ändern der Periodenzahl ist es möglich, die Sensibilität des RSI zu ändern. Das Verringern der Periode erhöht die Sensibilität, während das Erhöhen der Periode die Sensibilität verringert.
Berechnung
Zur Berechnung des RSI wird zunächst die relative Stärke (RS) ermittelt, die sich aus dem Verhältnis der Durchschnittlichen Schlusskurse von 14 Perioden mit steigenden Kursen und den Durchschnittlichen Schlusskursen von 14 Perioden mit fallenden Kursen ergibt. Mit einer zweiten Formel (siehe unten) wird dann der RSI errechnet.
RS = Ø Schlusskurse mit steigenden Kursen / Ø Schlusskurse mit fallenden Kursen
RSI = 100 - (100 / 1 + RS)
Überkaufte / überverkaufte Märkte
Die RSI-Linie oszilliert zwischen einem Wert von 0 und 100. So wie ein Aufwärts- oder Abwärtstrend oder eine Seitwärtsbewegung auf einem Chart sichtbar ist, ist dasselbe Verhalten auf dem RSI-Diagramm zu beobachten. Standardmäßig gilt beim RSI der Bereich über 70 als überkauft und der Bereich unter 30 als überverkauft. Bewegt sich der RSI in diese Bereiche hinein, ist ein Kurswechsel sehr wahrscheinlich. Dagegen kann sich der RSI während eines starken Trends durchaus länger in diesen Bereichen aufhalten.